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Depressive Age: First Depression (Review)
Artist: | Depressive Age |
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Album: | First Depression |
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Medium: | CD | |
Stil: | Techno Thrash / Progressive Metal |
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Label: | BMG / G.U.N | |
Spieldauer: | 44:50 | |
Erschienen: | 1992 | |
Website: | - |
Die Ostdeutschen DEPRESSIVE AGE firmierten zu DDR-Zeiten unter dem Namen Blackout. 1987 wagten sie einen Fluchtversuch in den Westen, bei dem Sänger Jan Lubitzki aber gefasst wurde, was die Truppe um ein Jahr zurückwarf. Nach der Wende stand der Karriere der fünf Musiker nichts mehr im Wege; das Demo "Beyond Illusions" brachte ihnen den Deal mit dem aufstrebenden G.U.N-Label.
Von Anfang an waren DEPRESSIVE AGE eher die Kritikerlieblinge als ein Massenkompatibler Act. Ihre Musik wurde als "Melancholic Thrash" vermarktet, womit man nicht einmal so falsch lag. Aus heutiger Sicht würde man den frühen Sound dieser außergewöhnlichen Gruppe eventuell als Techno-Thrash bezeichnen, denn ihre musikalsichen Fertigkeiten standen deutlich über denen der westdeutschen Thrashacts (Sodom, Kreator). Dies äußerte sich in vertrackten Kompositionen wie dem Titeltrack des Demos und gleichzeitigen Opener (nach akustischem Intro), oder Transition. Entweder rasend schnell und/oder rhythmisch komplex - DEPRESSIVE AGE fühlten sich überall wohl. Mit Innocent In Detention gibt es auch eine traurige Verschnaufpause. Herausragend war vor allem der abgefahrenen Solostil von Jochen Klemp und der gewöhnungsbedürftige, hohe Gesang Lubitzkis (vor allem bei Never Be Blind), dem man aber eine gewisse Ausstrahlung nicht absprechen konnte, was sich auf späteren Releases noch verdeutlichte. Seine Vocallines sind sehr originell, ebenso wie die Texte (teils von Peter Habermann, einem Bandfreund geschrieben), die nicht die gängigen Metalklischees bedienen, dafür aber auf den Sinn des Lebens (Transition) eingehen, Kritik an der Gesellschaft ausüben oder einfach nur ziemlich seltsam anmuten (No Risk). Das Englisch ist oftmals recht holprig, dafür aber charmant und trotzdem aussagekräftig. Die Ansichten der Jungs scheinen sehr negativ gewesen zu sein, was nicht zuletzt das simpel-geniale Coverartwork verdeutlicht (ein Kind im Mutterleib, das sich die Pistole in den Mund schiebt...).
Fans solch schwerverdaulicher Kost sowie Deutschmetal-Geschichtsinteressierte sollten unbedingt in das Reich dieser einzigartigen Band eintauchen. Nahezu alle Alben sind unvergleichlich und hörenswert.
FAZIT: Auch wenn man am Drumherum nicht interessiert ist, bekommt man als Thrasher erste Klasse geboten, denn heftig ist diese Platte auf jeden Fall. Alle anderen Hörer können sich auch an der Originalität der Combo erfreuen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Awaits
- Beyond Illusions
- The Light
- No Risk
- Autumn Tears
- Transition
- Innocent In Detention
- Never Be Blind
- Circles Colour Red
- Bass - Tim Schallenberg
- Gesang - Jan Lubitski
- Gitarre - Jochen Klemp, Ingo Grigoleit
- Schlagzeug - Norbert Drescher
- First Depression (1992)
- Lying In Wait (1994)
- Electric Scum (1996)
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